Ein Berg. Ein Observatorium. Mein Roman
Ein kühler Frühlingsmorgen. Eben hingen noch dichte Wolken der regnerischen Nacht im Tal, nun bricht die Sonne durch.
Ich gehe im oberen Piestingtal (Niederösterreich) los, eine Forststraße windet sich durch märchenhaften Mischwald bergwärts. Mein heutiges Ziel liegt abgelegen auf rund 1.000 Metern Seehöhe am Trafelberg.
Die abgelegene Lage, v.a. die geologische Umgebung mit möglichst wenig störenden metallischen Einlagerungen, ist essentiell für geophysikalische Untersuchungen. Bei einer ausnahmsweise möglich gewordenen kurzen Führung erzählt mir der Mitarbeiter vor Ort, dass sowohl NASA, ESA, internationale Atombehörde sowie eine Vielzahl internationaler Forscher und Universitäten das „Conrad Observatorium“ der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) für ihre Forschungsprojekte nutzen.
Jeweils am Beginn der beiden Stollen – grob gesagt, jenen für die Erdbebenmessungen und jenen für die geomagnetischen Untersuchungen – begrüßt uns eine Statue der Hl. Barbara, jeweils auf ihre Weise künstlerisch ausgestaltet.
Als wissenschaftlicher Laie bleiben bei mir von der Führung fünf Punkte hängen:
In Abgleich mit anderen Messstellen können im Conrad Observatorium Erdbeben größer Stärke 4,5 weltweit gemessen und lokalisiert werden.
Die Beobachtung und Erforschung des Erdmagnetfelds und der Auswirkungen von Sonnenstürmen ist nicht nur akademischer Natur. Das Szenario eines ausgewachsenen Sonnensturms könnte die hochtechnisierte Zivilisation auf der Erde für mehrere Wochen und Monate gehörig durcheinanderbringen.
Am Trafelberg kann über Infraschallmessungen aufgespürt werden, wenn irgendwo am Globus eine Atombombe gezündet wird – dazu liegen (laienhaft ausgedrückt) unscheinbare Schläuche im Wald und auf der Wiese herum.
Der aktuelle Krieg in der Ukraine geht nicht spurlos am Observatorium vorüber – sowohl was internationale Forschungskooperationen als auch Lieferketten für Ersatzteile von Spezialgeräten betrifft.
Die Sensoren im Stollen sind so sensibel, dass sie bei vorbeigehenden Skitourengehern im Winter oder bei des Försters Jagdgewehr anschlagen.
Jetzt kommen wir aber zur entscheidenden Frage:
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Die Rahmenhandlung zur polit-satirischen Aufarbeitung des heimischen Coronamanagements und der Chatprotokolle bilden die Erdstöße im April 2022 im Wiener Becken. Die Hauptfigur des Beamtenromans, Dr. Tuzzi, ein österreichischer Paradebeamter in Ruhe, der immer bei großen Krisen zum Einsatz gekommen ist, muss die wirr erscheinenden Fäden zu einer Lösung verknüpfen.
Und ein alter Freund, mit dem Dr. Tuzzi im Laufe des Romans telefoniert, weist ihn auf das Conrad Observatorium im südlichen Niederösterreich hin. Und erklärt, warum es seinen Namen trägt.
Ein Klick auf folgendes Bild genügt und Sie hören die Passage aus dem Buch mit des Autors Stimme.
Und eines sei noch verraten: Das sagenhafte Finale des Buchs spielt auch im Observatorium. Und eine WC-Pause dort ermöglicht, dass die außergewöhnliche Begebenheit ihren Lauf nimmt …
Text, Foto, Audio und Video: Wolfgang Bartsch